Mittwoch, 17. Mai 2023

Kardinal Graf von Galen

Clemens August Kardinal Graf von Galen (1878-1946)
stammte aus Dinklage (Oldenburger Münsterland), Beiname „Der Löwe von Münster“, als Bischof von
Münster (1933-1946) bekannt wegen seiner 3 Predigten mit Protest gegen die von den Nazis in aller
Stille vorbereitete Ermordung von körperlich und geistig behinderten Menschen – Ende 1941. Die
Predigten wurden heimlich in ganz Deutschland verbreitet. Die Mordaktion wurde eingestellt wegen
Befürchtung der Nazis, diese Nachrichten könnten sich auf die Kampfmoral der Frontsoldaten
auswirken - und wegen der sich anbahnenden Stalingrad-Katastrophe. – Galen hatte immer ein
Köfferchen gepackt für den Fall, dass ihn die Gestapo unversehens ins KZ abholen würde. Neben all
seinem persönlichen Mut kann er als Vorbild an Demut für Katholiken dienen, weil er immer
samstagnachmittags bei seinem ältesten Kaplan zu beichten pflegte. – Starb an einem
Blinddarmdurchbruch kurz nach seiner Kardinalserhebung. – In Göbbels ́ Propaganda-Ministerium fand
man mach Kriegsende ein Schriftstück: „Kardinal von Galen ist am Tage nach dem Endsieg an
einer Linde auf dem Domplatz von Münster aufzuhängen.“

Martine Liminski

Martine Liminski , geb. Le Noxaic, aus Nantes/Bretagne, * 1951, vh/10, ehemals Leiterin einer École Maternelle in Straßburg, Ehefrau des Journalisten/Moderators Jürgen Liminski (lange Jahre Redakteur am Deutschlandfunk), mit ihrem Ehemann zusammen Autorin des Buchs:
„Abenteuer Familie“. Jürgen L. warf Sozialisten und Grünen vor, den Familien als der „Keimzelle des Volkes schleichend die Lebensgrundlage zu entziehen“. Das deutsche Volk stirbt allmählich – 1,53 Kinder pro Familie - Treue des Ehepartners vielfach zweifelhaft, magere Finanzen, zu wenig Zeit für Kindererziehung wegen Frauenerwerbsarbeit. Liminskis sind mit ihren 10 Kindern hier ein leuchtendes Vorbild dafür, wie es anders sein kann.

Graf von Stauffenberg

Claus Graf Schenck von Stauffenberg, Oberst i. G. (1907-1944) übernahm den schwierigsten Teil des Offiziersattentats auf Hitler 20.7.44,
Der Misserfolg des Attentats entstand dadurch, dass S. die 2. Bombe in der Eile nicht scharf machen konnte (es fehlten ihm an der Front infolge Tieffliegerbeschuss in Nordafrika ein Auge und zwei Finger) und der Explosionsdruck nach oben verpuffte, da die Lagebesprechung wegen Renovierung des Bunkers in einer leichten Baracke und eine halbe Stunde früher stattfand und die Aktentasche mit der 1. Bombe offenbar auf die Hitler deckende Seite des Tischständers gestellt wurde. Wegen mehrerer gescheiterter Attentatsversuche auch außerhalb dieses Offiziersattentats muss man hier schon
Vorsehung unterstellen. S. war äußerst mutig und tapfer (Adelsethos, r.k., aber etwas liberaler Adel, vh/5 Kinder, begabter Reiter und erfolgreich in Dressur- und Military-Wettkämpfen, mit unter den Besten in Offizierslehrgängen, Organisationstalent). S. wurde direkt nach dem Attentat im Bendlerblock in Berlin erschossen, die Familie kam in grausame Sippenhaft (Himmler: „Verräterblut ist auszulöschen bis ins letzte Glied!“), entrann aber doch der Hinrichtung.

Konrad Adenauer

Konrad Adenauer (1876-1967)

„Den Adenauer es allen öwwer!“ so sagte es der Mann auf der Straße, als Adenauer in Köln Beigeordneter war.
Sohn des Oberlandgerichts-Obersekretärs Adenauer, der nur deswegen nicht aktiver Offizier werden konnte, weil er die Kaution für die Heirat nicht aufbringen konnte. So wurde der Vater dann Justizbeamter. Urlaub machten die Kinder des Obersekretärs bei einem Freund in Lechenich, der eine Gastwirtschaft hatte. Konrad war an Sparsamkeit und Arbeitsamkeit gewöhnt („Auch wenn Kanonen neben dir abgefeuert werden, du hast bei deiner Arbeit zu bleiben!“ war ein Erziehungsspruch des Vaters).

Kölner Oberbürgermeister bis 1933 (holte die Fordwerke nach Köln; im 1. Weltkrieg „Pensionskühe“ Kölns zu Bauern des Kölner Umlands >>die Kölner Kleinkinder sollten jedenfalls Milch haben!; Anlegen des Kölner Grüngürtels durch Einbeziehen der Festungsanlagen zugunsten der Kölner Familien – als Arbeitsbeschaffung während der 1929er Wirtschaftskrise (1 Tagelohn + 1 gehaltvolle Suppe pro Tag). Von 1921 bis 1933 hatte er das Amt eines Präsidenten des Preußischen Staatsrates inne. 1933 Vertreibung durch die Nazis), mit ausgezahlter Pension und Entschädigung für sein Kölner Haus Finanzierung seines Alterssitzes in Königswinter-Rhöndorf am Zennigsweg). Adenauer hielt sich wegen der Nazigefahr im Krieg verborgen – aber Aufspürung durch Nazis durch grausamen Trick – Bedrohung einer Tochter, die mit einer Dirne zusammengesperrt war, durch deren „Freund“ –> die Mutter verriet daraufhin das Versteck KA´s!

Nach dem Krieg Wiedereinsetzung KA´s als Kölner Oberbürgermeister, bald danach Wiederabsetzung durch englischen Befehlshaber (KA weigerte sich, den Kölner Grüngürtel abholzen zu lassen!). Daraufhin Gründung der CDU (KA war vor dem Krieg im „Zentrum“ (der rk Partei) gewesen, jetzt sollten alle Christen die neue Partei wählen können). So wurde er mit einer Stimme Mehrheit dann 1949 Bundeskanzler, der er bis 1963 blieb.

Politik: Westintegration der Bundesrepublik (Neutralisierung zwischen Westmächten und Ostblock wegen Schwäche Deutschlands abgelehnt!), Wiederbewaffnung ab 1956 („ein Land, das ernstgenommen werden will, sollte sich selbst verteidigen können“). Deutschland trat der NATO bei. Gründung der Montanunion (Deutschland sollte nicht mehr selbständig Kanonen und Panzer bauen können). Wirtschaftsaufschwung mit der Sozialen Marktwirtschaft unter Wirtschaftsminister Ludwig Erhard („Wirtschaftswunder“). Für die Gewährung der Mitbestimmung gegenüber den Gewerkschaften „Böcklersche Stillhaltepolitik“ – mäßige Lohnforderungen) – ein Faktor des Wirtschaftswunders Besserstellung der kinderreichen Familien durch Kindergeld, Bausparverträge und „Würmeling-Schein“. Gründung der EWG als Vorläufer der EU (Einigung Europas, um eine starke Macht gegenüber den vielen größeren Mächten zu sein und die kulturelle Identität bewahren zu können!). Freundschaft mit den USA und speziell (Aussöhnung der Erbfeinde!) unter De Gaulle auch mit Frankreich. 1955 Heimholung der deutschen Kriegsgefangenen aus Russland – dafür diplomatische Beziehungen mit der Sowjetunion.
Nationale Souveränität Deutschlands 1955 wiedererlangt. Gegner Erhards, den er als Bundeskanzler-Nachfolger für unfähig hielt – was sich in der Folge bestätigte.
KA war im Ausland hochanerkannt – bekam 23 Ehrendoktorhüte. Ungezählte Auszeichnungen weiterhin. Politische Freunde: De Gaulle, John Foster Dulles (US-Außenminister), Pferdmenges (Bankier), - 2 -
Privates: KA heiratete 1904 Emma Weyer, die aber schon 1918 starb. Mit ihr hatte er 3 Kinder, 1919 Gussie Zinsser – mit der 4 Kinder. Gussie starb 1948. 29 J. war KA Witwer. Mit Tochter Libet (Elisabeth) repräsentierte er als Bundeskanzler. KA hatte 1918 einen schweren Verkehrsunfall, weil sein Fahrer offenbar aus Hunger gegen einen Laternenpfahl fuhr und KA´s Gesicht zerschnitten war – danach sah er aus wie ein alter Indianerhäuptling.

Eigenschaften: Religiös – bekennender und praktizierender Katholik. Täglich Frühmesse in Rhöndorf. Trat als Student dem KV (Kartellverband nichtschlagender katholischer Studentenvereine) bei (Saxonia München, Rheno-Palatia Freiburg, Arminia Bonn und Askania Berlin).
Arbeitsam (zügig: Fegte die Akten bearbeitet vom Schreibtisch). Schlau und schlagfertig – kaum zu bezwingen in der Debatte, „Wahlkampfkanone“ – mehrere Veranstaltungen am Tag. Aber doch geradlinig, zuverlässig und berechenbar. In der Familie Patriarch im Kreise seiner vielen Kinder, aber väterlich. Erfinder – wohl einige Patente, aber nicht wirtschaftlich erfolgreich, weshalb er sie nicht in seinen Memoiren erwähnt. Guter Sänger (Mitglied im „Kölner Männergesangverein“). In jungen Jahren schwächlich – Militär und Versicherung wollten ihn nicht haben. Aber trotzdem in der Zeit seines politischen Wirkens stabile Gesundheit – nur bekam er regelmäßig 1x im Jahr seine Grippe. Herz und Kreislauf bestens. Begeisterter Gärtner – zog Rosen. “Regenerationswunder“ (oft tagsüber stramme Arbeit, bis in die Nacht Diskussionen, trotzdem morgens wieder frisch für die Arbeit!). Größe und Gewicht: 1,86 m / 70 kg (mäßiger Esser!). Guter, engagierter Boccia-Spieler („wollte immer gewinnen“) – Urlaub in Baden-Baden, Schweiz – Bürgenstock, zuletzt 10 J. in Cadenabbia am Comer See. Tod mit 91 J. in Rhöndorf nach 3 Herzinfarkten im Kreise seiner Familie (letzte Worte: „Do jitt et nix ze kriesche!“ - ´zu weinen´) – als ein Familienmitglied in Tränen ausbrach. Begraben in der Familiengruft auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof.
Vorbild in Privatleben – Familie – Politik.

Gelesene Biographien: Terence Prittie; Osterheld
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Bezug Ulrich Bonses zur Person Konrad Adenauers:

UB wohnte als Student der Betriebswirtschaft von Okt. 1964 bis Dez. 1966 möbliert bei einer alten Witwe in Lindenthal, die bis zur Pensionierung Angestellte des Familienministeriums in Bonn, aber in der Oberbürgermeisterzeit KA´s Aushilfssekretärin im Büro des Oberbürgermeisters gewesen war.

Sie erzählte ihm etwas, was die Schlauheit KA´s zeigt:
Es gab offenbar Situationen im Dienst des OB´s, wo er sich unbedingt wirksam verleugnen lassen musste. Wenn z. B. ein unangenehmer Bürger mit festem Termin kam, der steif und fest – vielleicht zu Recht – behauptete, er habe doch den OB noch gerade in sein Zimmer gehen sehen, so hatte die Sekretärin den Auftrag, den OB per Knopfdrucksignal unauffällig vorzuwarnen. Wenn der Gast mit Termin sich nun nicht abwimmeln lassen wollte, konnte sie ihm die Tür zum Dienstzimmer aufmachen und ihm das leere Zimmer zeigen! Er saß nicht etwa unter dem Schreibtisch, sondern war durch eine Tapetentür in einem kleinen Gelass verschwunden – worin er wartete, bis der unangenehme Gast gegangen war. Trickreich – erfolgreich.

Außerdem: KA war als Student in der katholischen Studentenverbindung „Saxonia“ im KV in München gewesen, und zwar u. a. als Fuchsmajor – ein wichtiges Verbindungsamt, das sich mit der Einführung und Integrierung von Studenten in die Verbindung zu befassen hatte. Bonse war im Sommersemester 1962 dort auch eingetreten – hielt es für eine starke Empfehlung, dass ein Verbindungsmitglied von solch hoher Qualität vor Zeiten dort eingetreten war und heutzutage – 1962 – KA war bis 1963 Bundeskanzler – noch ein hohes Staatsamt innehatte sowie zusätzlich noch als praktizierender Katholik gelten konnte.

Karl der Große

Karl der Große (746-814; Herrscher ab 768)

Karl der Große war von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs. Er erlangte am 25. Dezember 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde, die mit ihm erneuert wurde. Der Enkel des Hausmeiers Karl Martell war der bedeutendste Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger.
Sohn von Pippin dem Kurzen, Vater von 18 legitimen von 6 Ehefrauen und 7 illegitimen Kindern von einem knappen Dutzend Geliebten. 6. und 9. Gebot Gottes galten für ihn offenbar nicht. Sein Erbe Ludwig der Fromme fegte den Schwarm der Frauen vom Hofe weg. Anscheinend war das Treiben am Hof den Klerikern und Hofbeamten doch zuviel geworden.

Karl vergrößerte sein Reich durch ständiges Kämpfen und Verhandeln. Das Deutsche Reich reichte vom Atlantik, der Ostgrenze der Bretagne und der Normandie bis nach Passau im Osten und von Lübeck bis nach Mittelitalien. Karl war damit der mächtigste Herrscher in Europa. Hinzuerobert hatte er Sachsen Böhmen, Bayern, die Lombardei, Mittelitalien und die Spanische Mark nördlich des Ebro/südlich der Pyrenäen.

In der Verwaltung des Reiches wurde auch Ordnung geschaffen. Grafen für ein bestimmtes Gebiet und Königsboten wurden eingesetzt. Letztere überbrachten den Grafen die Aufträge des Königs, waren praktisch so etwas wie Inspektionsbeamte. An den Außengrenzen wurden Marken eingerichtet. Die Markgrafen hatten militärisch an den Grenzen für Ordnung zu sorgen, bis ggf. das Königsheer anrücken konnte.

Karl verbrachte 30 Jahre im Sattel, um das Deutsche Reich gegen äußere Feinde und innere Aufständische zu verteidigen. Äußerst robuste Konstitution. Half dem Papst gegen die römischen Adelsgeschlechter und wurde der Schutzherr des Kirchenstaats. Deshalb aber immer wieder auch Feldzüge nach Italien. Der Papst krönte ihn dafür zum Kaiser, womit das Kaisertum der Antike wiederauflebte.

(Ludwig sorgte durch Einrichten von Domschulen in jedem Bistum für die Bildung der Kleriker (815), sonst hatten diese gegenüber den Landjunkern keine Autorität. Bald gingen auf diese Schulen auch die Nachkommen der Fürsten und niederen Adeligen.)

Karl verstarb nach einer Jagd im Anschluss an eine Erkältung an einer Lungenentzündung. Begraben ist er im Aachener Dom in einem goldenen Schrein.

Karl ist Vorbild wegen seiner Einsatzbereitschaft für den Schutz des Reiches nach außen, für die Ordnung nach innen, den Schutz des Papstes und die Ausbreitung des Christentums – n i c h t wegen seiner sittlichen Einstellung!

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